Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten, jeden dritten Tag schafft es einer. Diese Tode sind keine einfachen Beziehungstaten, sondern Femizide. Die Frauen sind gestorben, weil sie Frauen sind. Wir müssen diese Taten also als frauenfeindliche Morde labeln und auch als solche bestrafen. Um es nicht erst so weit kommen zu lassen, brauchen wir niedrigschwellige Beratungsangebote für Frauen, inter, trans und nicht-binäre Personen (im Folgenden als FINT abgekürzt) und spezifische Angebote für Männer zu kritischer Männlichkeit und Aggressionsverhalten.
Queerfeminismus muss antirassistisch und intersektional sein. Wir müssen Mehrfachdiskriminierungen entgegenwirken und mit Selbstvertretungen Angebote entwickeln, die den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen. Das Neutralitätsgesetz verspricht falsche Neutralität und muss umgehend abgeschafft werden.
FINT-Personen haben momentan kein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung. Schwangerschaftsabbrüche müssen legalisiert und die verpflichtende Beratung abgeschafft werden. Um einen Abbruch sicher durchführen zu können, muss er in die medizinische Lehre und Praxis integriert werden, um Wissensstände und Versorgungssituationen zu verbessern. Körperliche und sexuelle Selbstbestimmung ernst zu nehmen bedeutet auch, Sexarbeit als Arbeit anzuerkennen. Stigmatisierungen müssen enden und Sexarbeiter*innen müssen sichere Arbeitsbedingungen vorfinden. Diskriminierende Gesetze wie das Prostituiertenschutzgesetz sind dabei nicht die Lösung.
Ohne Daten keine Auswertung! Die Politik muss den Gender Data Gap weiter eindämmen. Bereits vorhandene Angebote des Landes müssen auf Gesichtspunkte der Gendergerechtigkeit überprüft, das Gender-Budgeting des Landes weiter umgesetzt und um nicht-binäre Geschlechter erweitert werden. Landeseigene Betriebe müssen als Vorbilder vorangehen und ihre Führungspositionen mindestens paritätisch besetzen. Außerdem muss die Sichtbarkeit von inter, trans und nicht-binären Personen im öffentlichen Raum und in Machtpositionen verstärkt werden. Auch hier muss das Land Berlin als Vorbild dienen. Die Macht in der Gesellschaft muss neu verteilt werden. Das Zeitalter der Männerdomänen ist schon lange vorbei!